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Pressemitteilung

Leserbrief im PK - von Sigi Ebner

Sigi Ebner hat als Reaktion auf einen PK-Artikel folgenden Leserbrief verfasst.

Leserbrief von Sigi Ebner:

zum Artkel "Windkraft kann nur additiv sein" und den Leserbriefen "Fragwürdige Abholzung" u. "Der Schredderzaun"

Windkraft ist nicht alles, aber nur mit Windkraft, neben dem Energiesparen und den anderen erneuerbaren Energien und einer Vielzahl von Speichermöglichkeiten aus grünem Wasserstoff erzeugtem Gas, Biogas, Wärme- und Stromspeicher, kann die Energiewende und die Vollversorgung gelingen. Siehe auch die Sendung Unkraut vom 31. Januar: „Wind, Sonne oder Kernkraft – Mit welchen Energien können wir gut leben“ in der BR Mediathek.  Wie einer Märchenwelt und einem Wunschdenken entsprungen, so hat es damals auch geklungen, als die Stromversorger 1994 in einer ganzseitigen Anzeige verkündeten haben, dass die regenerativen Energien nie mehr als 4% des Strombedarfs decken können. Heute sind wir bei weit über 40% und wenn die Bremser in der Politik, Rösler und Altmaier ab 2009, das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) nicht abgewürgt hätten, dann wären wir vermutlich heute schon bei über 80% und unserem Ziel einer CO2-freien Wirtschaft schon viel näher. Von den abertausend geschaffenen Arbeitsplätzen in den Branchen der erneuerbaren Energien ab 2000 sind durch diese Herren nach 2013 wieder über 100.000 verlorengegangen.

Die Solar- und Windindustrie, als ein neues wichtiges Standbein für die Zukunft unseres Landes zur (noch) Automobilindustrie, wurde aus dem Land getrieben.

Und heute beklagen alle die steigenden Energiepreise bei knapper werdenden fossilen Rohstoffen.

Warum – weil bisher die Politik und die Bremser - auch in Bayern und im Landkreis - die Energiewende blockieren.  Und das Märchen/der Traum von „Unser Freund das Atom“ (Walt Disney 1957) mit dem Flaschengeist, der uns in die heile Atomwelt bringt, war spätestens nach dem Atomunfall in Harrisburg (1979) in den USA ausgeträumt. Es sollten noch zwei Kernkraftkatastrophen in Tschernobyl (1986) und Fukushima (2011) folgen. Das neue Zauberwort heißt Dual-Fluid und man kann damit angeblich sogar den vorhandenen Atommüll reduzieren? Eine Idee - zu der es noch nicht einmal einen Prototypen gibt - soll die Lösung sein?  Da halte ich mich lieber an einen renommierten Kernphysiker, Hans-Peter Dürr der schrieb: „Wer Atomenergie nutzt, spielt russisches Roulette. Auch die „friedliche“ Nutzung der Kernenergie ist ethisch inakzeptabel, weil der größte anzunehmende Unfall (GAU) zu einem Schaden führt, der weder versicherbar noch verantwortbar ist.“

Aber ich würde den wenigen Windkraftgegnern empfehlen, denn mehr waren sie nicht in München beim Besuch von unserem neuen Energiewendeministers Habeck, eine Windkraftgegner-Bürgerenergiegenossenschaft zu gründen und einen solchen Reaktor irgendwo(?) zu realisieren. Dann können sie kontrollieren und berichten wann und wieviel Strom zu welchem Preis er produziert. Zum Vergleich: aus Sonne und Wind kann man heute zu einem Preis von 4 und 9 Ct/kWh Strom produzieren während Strom aus Kernenergie 14 bis 19 Ct pro Kilowattstunde kostet und noch ohne Entsorgungskosten. Und wenn ein anderes Land in der EU Atomkraftwerke bauen will, dann bitte ohne die Einstufung (Taxonomie) als grüne Energie. Übrigens warte ich schon seit 2014, dem ersten Treffen der Windradgegner, auf die Realisierung eines Projektes zur PV-Überdachung einer Autobahn oder jetzt vielleicht eines Dual-Fluid-Reaktors. Als wir aus der Anti-Atomkraftbewegung heraus 1990 den Arbeitskreis Energie im Bund Naturschutz gegründet haben, haben wir 1994 und 1995 erste Demonstrationsanlagen zur Gewinnung von Solarstrom und Solarwärme gebaut und die Anlagen laufen heute noch. Allen anderen empfehle ich sich bzgl. Energiewende drei Fragen zu stellen: Wo stehe ich persönlich mit meiner Energiewende und wo würden ich lieber wohnen: hundert Meter von einer Solaranlage entfernt oder von einem Kohlekraftwerk? Und wo würden ich lieber stehen in dem Moment, in dem die Technik versagt: dreihundert Meter neben einem Windrad oder dreihundert Meter neben einem Atomkraftwerk?

Und über „Fragwürdige Abholzung“ eines Wirtschaftswaldes bzgl. Windkraft in Anbetracht von Dürren, Stürmen und Käferbäume die unsere Wälder zerstören und zum Märchen von Windrädern als „Schredderzaun“ für Insekten, Fledermäuse und Vögel, in Anbetracht von zigtausend Kilometer von Todesstreifen für Insekten, Fledermäuse und Vögel in Form von Straßen in unserem Land, möchte ich gar nichts schreiben. Hier möchte ich nur auf neue Abschalttechniken und Studien bzgl. Windräder verweisen. Von den falsch gemessenen Infraschallwerten als eine Grundlage für 10H gar nicht zu reden.

Siegfried Ebner
Förnbach

 

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