Ziele für den Landkreis Pfaffenhofen
Der Mensch ist abhängig von den natürlichen Lebensgrundlagen (Wasser, Boden, Luft). Wir können auf Dauer nicht mehr Rohstoffe verbrauchen, als in natürlichen Kreisläufen wieder entstehen und nicht mehr Abfälle produzieren, als unsere Umwelt verkraftet. Deshalb fragen wir bei allen Entscheidungen:
- Dient es den Menschen?
- Dient es der Umwelt?
- Dient es der Zukunft?

Artenvielfalt praktisch fördern

Ziel: Umsetzung und Weiterentwicklung der Ergebnisse des Volksbegehrens
- Ökoflächen und Ausgleichsflächen durch den Landschaftspflegeverband regelmäßig auf Einhaltung der Vorgaben kontrollieren, die Vernetzung weiterhin verbessern.
- Anhand des „Mobilitätskonzeptes für den Radverkehr im Landkreis Pfaffenhofen (2023)“ Radwege definieren, die sich für die Bepflanzung mit klima-angepassten Bäume eignen.
- Schrebergärten/ Schulgärten und naturnahe private Gärten fördern. Schulgartenprojekte mit örtlichen Obst- und Gartenbauvereinen vernetzen.
- Straßenränder und kommunale Brachflächen nach Möglichkeit nur noch 2-mal im Jahr mähen, bevorzugt mit Messerbalken-Mähern. Mulchen vermeiden. Die Biomasse für die Stromproduktion in Biogasanlagen nutzen.
- In Zusammenarbeit mit den Kommunen alle Straßen- Gebäude und Gewerbebeleuchtungen auf Einsparmöglichkeiten überprüfen, um die Lichtverschmutzung zu minimieren und die Insekten zu schonen.
- Bildungsmaßnahmen, -initiativen und -angebote zum Thema Artenvielfalt fördern, Workshops nach dem Vorbild der Stadt Pfaffenhofen im ganzen Landkreis anbieten.
Acker und Naturflächen sollen bleiben

Ziel: Vermeidung von Flächenverbrauch und Versiegelung
- Drauf- und Dranbauen ermöglichen und die Bebauung von Baulücken forcieren, bevor neue Baugebiete ausgewiesen werden.
- Mit den Kommunen gemeinsame Ökokriterien für Gewerbeflächen erarbeiten, z.B. verpflichtende Überbauung von Parkplätzen mit Solarmodulen und Energie-, Wärme- und Speicherzentralen.
- Wo möglich 3-fach Nutzung von Flächen: 1. Parken, 2. Wohnen oder Gewerbe, 3. Erzeugung von Energie durch Photovoltaik.
- Ökologische Flurbereinigung, Wasser-Retentionsräume, Vernässungsflächen (für die Schwammfunktion), grüne Bänder an Flüssen und Bächen mit den Zielen: Hochwasserschutz, Verbesserung der Wasserqualität, Artenvielfalt und CO2-Speicherung.
- Erstellen eines landkreisweiten Gewerbeflächenkatasters, um einen Überblick über das Angebot an ausgewiesenen Flächen zu bekommen.
- Über das Kommunalunternehmen Strukturentwicklung (KUS) das regionale Handwerk fördern.
Klima

Ziel: CO2-Ausstoss vermeiden, CO2 binden
- Bewusstseinsbildung durch Ausweitung der Öffentlichkeitsarbeit des Klimaschutzmanagers.
- An geeigneten Stellen Alleen entlang von Radwegen (geeignete Strecken anhand des „Mobilitätskonzeptes für den Radverkehr im Landkreis Pfaffenhofen“ ermitteln).
- Naturnahe Bepflanzung an Flussläufen.
- Kreiseigene Bauprojekte wo möglich aus Holz bauen und den Kommunen Holz als Baustoff für eigene Projekte empfehlen.
- Wo möglich Moore renaturieren.
- Wanderausstellung zur Förderung ökologischen Denkens bei der Jugend.
- Infokampagne und Flyer erstellen zur CO2-Bindung im Heimgarten durch Terra Preta.
- Für jedes Neugeborene einen Baum pflanzen.
Energie vor Ort

Ziel: regenerative regionale Vollversorgung
- Ausweitung der Energieberatung neben Wärme auch Strom und Mobilität.
- Alle möglichen Energiesparmaßnahmen ausschöpfen und fördern (als Voraussetzung einer regionalen regenerativen Vollversorgung).
- Photovoltaik verstärkt ausbauen und als Maßgabe auf öffentlichen Dächern, Parkplätzen für Gewerbebauten einführen bzw. den Kommunen empfehlen.
- Die Sektorkopplung (Wärme, Strom und Mobilität) auf und ausbauen. Dazu einen Flyer erstellen und eine Infokampagne starten.
- Die Möglichkeit von Energie- und Speicherzentralen in bestehenden Gewerbegebieten über das Kommunalunternehmen Energie und Infrastruktur (KEI) prüfen.
- Windenergie Infokampagne im Landkreis fortsetzen und möglichst im Konsens ausbauen.
Landwirt, Tier und wir

Ziel: Erhaltung bäuerlicher Strukturen und artgerechte Haltung von Nutztieren, Anstoß einer Ernährungswende für ein Umdenken bei den VerbraucherInnen
- Entwicklung der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette in der Region fördern:
- Kommunale Unternehmen wie Schulen, Krankenhaus, etc:
- kaufen Fleisch aus regionaler, artgerechter und möglichst ökologischer Tierhaltung. Sie
- kaufen weitere Rohwaren und Zutaten aus regionaler und ökologischer Herkunft und
- bieten ansprechende, ausgewogene Mahlzeiten mit reduziertem Fleischanteil an, aber auch vegetarische/vegane Alternativen.
- Förderung kleiner und regionaler Schlachtstrukturen für möglichst kurze Transportwege und mehr Regionalität.
- Landwirte bei der Umstellung auf Produktion nach Richtlinien des Öko-Landbaus fördern und unterstützen.
- Fordern und fördern einer Ernährungswende um ein Umdenken der VerbraucherInnen anzustoßen und zu entfalten.
G’sundheit!

Ziel: Erhaltung der Gesundheitsversorgung vor Ort
- Ziel: Erhaltung der Gesundheitsversorgung vor Ort.
- Die Klinik bleibt in kommunaler Hand. Die Rendite der Klinik sind gesunde Menschen.
- Kindergarten oder -betreuung in Kliniknähe.
- Sicherstellung der haus- und fachärztlichen Versorgung auf dem Land in Zusammenarbeit mit den örtlichen Ärzten.
Bildung

Ziel: Optimale Voraussetzungen für die Zukunft unserer Kinder
- Wir sind für den Bau eines dritten Gymnasiums im Landkreis.
- Schulausstattung verbessern: Wasserspender, kostenlose Hygieneartikel in Mädchen-WCs, …
- Präventive Maßnahmen für verantwortungsvollen Umgang mit Handys an Schulen (z.B. Handygaragen).
Heimat erhalten

Ziel: Schutz der Lebensgrundlagen Boden, Wasser und Luft
- Suche nach Renaturierungsmöglichkeiten an Ilm und Donau zur Verbesserung des Hochwasserschutzes, Ausweisung von Schwammgebieten.
- Suche nach Möglichkeiten, die Gewässerqualität im Landkreis zu erhöhen.
- Maßnahmen vorantreiben, um PFC-Schäden so schnell wie möglich zu beseitigen und PFC-Geschädigte unterstützen.
- Zunahme von privatem Flugverkehr am Manchinger Flughafen stoppen.
- Die Rolle des Nachhaltigkeitsbeirats stärken. Kriterien festlegen, wann er gehört werden muss. Vorschlagsrecht und Rederecht einräumen.
- Weiterbildung der mit der Beschaffung Beauftragten über die Möglichkeiten den Warenbedarf kommunaler Betriebe so ortsnah wie möglich zu beziehen.
- Unabhängiges Abgas-Monitoring der Müllverbrennungsanlage in Baar-Ebenhausen.
Heimat bieten

Ziel: Integration fördern, Gemeinschaft stärken
- Auf gerechte Verteilung der Geflüchteten im Landkreis achten.
- Unterstützung von Vereinen als Basis der Integrationsarbeit.
- Asylhelfergruppen, Selbsthilfegruppen und Wohlfahrtsverbände als Partner bei der Konzeption von Hilfeleistungen einbeziehen. Z.B. als Sozialkonferenz.
- Förderung internationaler Frauengruppen.
Mobilität und Verkehr

Ziel: Was die Menschen brauchen, muss mit kurzen Wegen und umweltfreundlich erreichbar sein
- Förderung des ÖPNV, Verdichtung von Netz und Taktzeiten.
- Von Solarmodulen überdachte Parkmöglichkeiten an wichtigen Zustiegspunkten schaffen (Park and Ride).
- Verbesserung und Ausweitung des Radwegenetzes und Sicherung von Gefahrenstellen. Konkret siehe www.adfc-pfaffenhofen.de/radverkehr/kritische-stellen-und-wuensche/
- Fahrzeuge und Geräte des kommunalen Fuhrparks, die ersetzt werden müssen, nach Möglichkeit mit energieeffizienten elektrischen Alternativen ersetzen.
- Rentnerfreundliches landkreisweites Rufbus-System.
- Die Mitfahrzentrale auf der Homepage des Landratsamts (https://www.landkreis-pfaffenhofen.de/leben/mobilitaet/mitfahrzentrale/) vereinfachen und ständig bewerben.
- Positionierung gegen das Projekt B013-G080-BY-T03-BY des Bundesverkehrswegeplans 2030. Eine Verlegung der B13 aus dem Industriegebiet und durch den Förnbacher Forst kommt für uns nicht in Frage.
- Kein vierspuriger Ausbau der B16 bei Manching, Lärmschutz dort auch ohne Ausbau.
- ÖPNV- Ausbau sinnvoll und effektiv unter Berücksichtigung von regionalen Anbietern und nicht zu Lasten der Schüler und Schülerinnen.
- Das Parken am Krankenhaus fairer und nutzerfreundlicher gestalten.
neues Miteinander

Ziel: Landkreisgemeinden ziehen an einem Strang
- Neue Möglichkeiten und Instrumente zur Schaffung von Konsens erproben.
- Schaffung einer „Ehrenamtsbörse“, um Angebot und Nachfrage zusammen zu bringen und das Ehrenamt zu fördern.
- Ernennung eines Demokratiebeauftragten. Förderung aller Initiativen, die sich für die Demokratie einsetzen.
- Solidarische, gemeinwohlorientierte und gemeinsame Aktionen von Gemeinden belohnen.
- Öffentliche Leistungen verstärkt auf ihre Notwendigkeit prüfen.
- Maßnahmen gegen Einsamkeit und generationenübergreifende Projekte anstoßen.
- Verbesserungsvorschläge von Bürgern und Landkreis-Bediensteten sollen geprüft und prämiert werden.
- Die Möglichkeit von Bürgerarbeitskreisen oder Bürgerräten bei kontroversen Themen erproben.
- Den Kreisjugendring stärken, um die Heranführung junger Menschen an die politische Arbeit im Kreis zu intensivieren.
- Sensibilisierung in Bildungseinrichtungen und Ämtern für die Inklusion für Menschen mit Handicaps.
Familie und Soziales

Ziel: Aufwertung familiärer Arbeit, familienfreundliches Umfeld, Verhinderung von Armut und prekären Arbeitsverhältnissen
- Betroffene hören und beteiligen – regelmäßige Treffen der Sozialhilfeverbände und -organisationen anregen und deren Arbeit honorieren.
- Anteil an sicheren, unbefristeten und sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen im öffentlichen Dienst erhöhen.
- Familienfreundliche flexible Arbeitszeitmodelle und Erhöhung der Teilzeitarbeitsquote auch in Führungspositionen in der Verwaltung schaffen. Homeoffice-Möglichkeiten ausbauen.
- Einen Lotsen und Ansprechpartner für Hilfe- und Informationssuchende im Landratsamt bereitstellen.
- Über einen von außen sichtbarem Bildschirm laufend über die Schwerpunkte der Arbeit des Landratsamtes und zuständige Stellen informieren.
Wohnraum schaffen

Ziel: Die Lage auf dem Wohnungsmarkt entspannen
- Jährliche, öffentliche Abfrage der Fortschritte beim sozialen Wohnungsbau der einzelnen Gemeinden.
- Alternative Wohnformen (Mehrgenerationenhäuser, Tinyhouse-Siedlungen …) fördern.