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Pressemitteilung

Wie Sigi Ebner seine private Energiewende geschafft hat

Seit 1992 hat Sigi Ebner seine Wohnqualität erhöht und dabei Heiz- Energie- und Benzinkosten gespart. Und über 300 Tonnen CO2-Emissionen. Wie er das geschafft hat, warum ihm das wichtig ist und wie man es ihm nachmachen könnte, das erklärte er am 14. Juli bei einem Vortrag vor überaus interessiertem Publikum im Hofbergsaal in Pfaffenhofen. Eingeladen hatte der ÖDP-Kreisverband.

Tabelle zur Berechnung des CO2-Fußabdrucks in den Sparten Energie, Wärme und Mobilität

Mit dieser von Sigi Ebner entworfenen einfachen Tabelle kann man recht schnell den eigenen CO2-Fußabdruck für die Sparten Energie, Wärme und Mobilität abschätzen.

Krieg um Öl oder Frieden durch die Sonne?

Diese Frage, die der bekannte Journalist Franz Alt schon 2002 im gleichnamigem Buch gestellt hat, ist laut Sigi Ebner, aktueller denn je. 
Mit 100 Mrd. Euro Energieimportkosten jährlich sollten wir eigentlich die Energiewende in Deutschland und nicht die Waffen von Kriegstreibern finanzieren. Und die Aussichten sind gut, denn Sonne und Wind sind unerschöpflich, sauber und enkeltauglich und mit unter 10 Ct/kWh Stromgestehungskosten viel günstiger als die fossilen Energien: Uran, Kohle, Öl und Gas - deren Gefahren für Mensch, Klima und Natur erwiesen sind.
Vor kurzem referierte Ebner im Hofbergsaal in Pfaffenhofen vor interessiertem Publikum, warum, wie und mit welchem Ergebnis er seine private Energiewende vollzogen hat. Sein Schlüsselerlebnis liegt schon 39 Jahre zurück. Die Katastrophe im Kernkraftwerk von Tschernobyl machte Ebner und vielen anderen klar, dass Atomkraft nicht die Lösung des Energieproblems sein kann. „Zu gefährlich, macht abhängig von fragwürdigen Staaten und wohin mit dem Atommüll?“ fasste er seine Bedenken zusammen. Keine Zukunft sieht der Umwelttechniker auch für die Energiebereitstellung durch das Verbrennen von Kohle, Öl und Gas. Denn der Treibhauseffekt durch die Abgase und die dadurch entstandene Erderhitzung überfordert durch ihre Geschwindigkeit die Reaktionsfähigkeit der Ökosysteme und auch der menschlichen Zivilisation.

Für Ebner ist die Lösung sonnenklar:

die Sonne liefert 10.000-mal mehr Energie als die Weltbevölkerung verbraucht und zusammen mit Wind, Biomasse, Biogas und Geothermie sowie einer Vielzahl von Speichertechnologien kann der Bedarf recht schnell und billig gedeckt werden, ohne die Erde weiter aufzuheizen. Ein wichtiger Schritt ist dabei die so genannte Sektor-Koppelung von Strom, Wärme und Verkehr. „Diese Sektoren müssen zusammen gedacht werden, sowohl im Großen wie auch im Privaten. Damit reduziert man die riesigen Energieverluste in Kraftwerken und Verbrennungsmotoren, und nutzt die Energie intelligent und enkeltauglich,“ so Ebner. Mit einem gedanklichen Ausflug ins Energiespardorf des Bund Naturschutz und der Beschäftigung mit dem Energiesparen und den Regenerativen wurden die Möglichkeiten der Stromwende aufgezeigt. Dabei kam auch der Unterschied bzw. der Zusammenhang von Leistung (kW) und Energie (kWh) zur Sprache, denn oft werden die Einheiten verwechselt. Wenn man mit einer Leistung von 100 W radelt und das 10 Stunden (h) lang, erarbeitet man eine Energie von 1000 Wh, also eine Kilowattstunde (kWh). Das schafft die Sonne auf jedem Quadratmeter in jeder Stunde, denn sie trifft mit etwa 1000 W Leistung auf die Erde.

Sigis Weg

Neben einem Holzofen war der erste Schritt zu Ebners privater Energiewende eine individuelle Energieberatung. In Abstimmung mit den anderen Hausparteien begann 1992 der Umbau und die Verkleinerung der Heizung, sowie der Aufbau einer thermischen Solaranlage aufs Dach und eines Wintergartens auf die Südseite des Hauses. Dies senkte den Heizöl-Verbrauch von vorher 16,5 Liter pro Quadratmeter Wohnfläche auf nur noch 9 Liter. Im Jahr 2000 kam eine Photovoltaik Anlage dazu und 2010 eine Wärmedämmung auf der Nordseite des Hauses. Seit er einen Großteil seines Strombedarfs selbst produziert, beobachtet er Strompreisschwankungen recht entspannt. Ein Heizungsumbau 2017 mit neuem Pufferspeicher und elektronischen Pumpen, neue Dachfenster und eine Dachbodenisolierung 2019 führten dazu, dass der Heizölverbrauch auf 4,3 l/Quadratmeter sank. Nachdem er schon seit 2008 Naturstrom verwendete, gelang die Sektor-Kopplung mit der Mobilität im Jahr 2024 mit einer neuen PV-Anlage und einer Speicherbatterie. Seitdem lädt Ebner auch seine E-Autos mit eigenem Strom vom Dach, was dazu führt, dass er mit Strom-Kosten von 1,50 € pro 100 km unterwegs ist.

Insgesamt investierte die Hausgemeinschaft seit 1992 in die Modernisierung und zuletzt in die eigene Stromversorgung ca. 97.000 Euro und sparte über die Jahre 110.000 Euro und über 300 Tonnen CO2 Emissionen. Im Vergleich zu damals werden heute pro Jahr 3.633€ Heizkosten gespart. Auf seinen heutigen privaten CO2-Fußabdruck für die Bereiche Strom, Wohnen und Mobilität ist Ebner stolz. Durchschnittlich emittiert eine Person in Deutschland für diese 3 Sektoren 5.146 kg CO2 pro Jahr. Ebner kommt auf unter 400 kg. „Durchaus machbar“, findet er und empfiehlt eine individuelle Energieberatung und verschiedene Internetseiten, um sich schlau zu machen.

Hier die von ihm empfohlenen Publikationen des Solarenergie Förderverein Deutschland (sfv)

03/2023 Schwerpunkt: Solare Wärmewende

01/2024 Schwerpunkt: Stecker- und Balkonsolar 1x1

03/2024 Das kleine Solar-Mehrfamilienhaus 1x1

Tipps zum Stromkosten sparen finden sie hier: stromspiegel.de

Und hier noch ein immer noch aktueller Artikel von Sigi Ebner aus dem Jahr 1999: Jetzt lesen

 

 

 

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