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Pressemitteilung

Das hilft gegen Polarisierung, Populismus und Pauschalisierung

Am 24.Juni referierte Bernhard Suttner, Gründungsmitglied der ÖDP, in Pfaffenhofen zum Thema "Besser zusammen". In drei Feldern seien Änderungen nötig, so Suttner.

Mitglieder des ÖDP-Kreisverbands mit Bernhard Suttner in der Mitte

Mitglieder des ÖDP-Kreisverbands mit Bernhard Suttner in der Mitte

In seinem Vortrag führte er diese Felder aus und gab Tipps, wie wir auch als Einzelne Änderung herbeiführen können.

Erstens: anders kommunizieren. In der Kommunikation sind Polarisierung, Populismus und Pauschalisierung gefährlich für die Demokratie. 

  • Polarisierung sei zwar an sich notwendig für Erkenntnisgewinn, jedoch dürfe man sich nicht in einer Position einzementieren. Positionen ausserhalb des Grundgesetzes seien nicht zulässig. Suttner verwies dabei vor allem auf den Artikel 79, Absatz 3, die sogenannte Ewigkeitsklausel. Sie schreibt die Unantastbarkeit der Menschenwürde (Artikel 1) und die demokratische und soziale Verfasstheit des Staates (Artikel 20) auf immer fest. Diese Artikel können nur über einen Staatsstreich geändert werden. Wenn Positionen außerhalb des Grundgesetzes vertreten werden, solle man bestimmt entgegentreten
  • "Populismus ist zynische Verachtung des Volkes durch Unterforderung", so Suttner. Populisten machen dem jeweiligen Puplikum vor, Sie seinen die Normalen und alle anders Denkenden seien unnormal. Sie fordern, dass alle anderen sich nach den gerade Zuhörenden richten und versprechen, dass diese sich nicht ändern müssen. So werde Transformation unmöglich, so Suttner. Um Populisten den Wind aus den Segeln zu nehmen, sei es notwendig, zu informieren. Wissenschaft und Politik müsse sich mehr bemühen, komplexe Zusammenhänge verständlich zu erklären.Populistischen Äußerungen solle man in der Ich-Form entgegentreten "Ich sehe das ganz anders".
  • Pauschalisierung sei weit verbreitet. Der bayerische Ausspruch "Alle in einen Sack stecken und draufhauen, es erwischt keinen verkehrten", sei der Mustersatz. Pauschalisierungen wie "Die Politik muss endlich liefern", "in Deutschland funktioniert gar nichts mehr", oder "das sind doch alles Verbrecher", könne man entgegentreten, indem man genauere Auskunft verlange. "Was meinst du genau? "Wirklich alle?" "Nenne ein Beispiel!" könne zum Nachdenken bringen und Pauschalisiserungen aufbrechen. 

Zweitens: mehr gemeinsamen tun. Das überwindet Trennung.

Um wieder besser zusammen zu kommen, sei es zweitens nötig, in zivilgesellschaftlichen Organisationen und Vereinen zusammen zu arbeiten und niemanden auszuschließen, auch wenn er oder sie andere Meinungen vertritt. Wenn man gemeinsam etwas schafft, dann steigt die Wertschätzung für einander unabhängig von sonstigen Differenzen. 

Drittens: Gerechtigkeitspolitik. Das verhindert Spaltung.

Die immer weiter zunehmende materielle Ungerechtigkeit in Deutschland verursache Spaltungen in der Gesellschaft. Seit langem sei der Faktor Arbeit in der Gesamtrechnung Deutschlands der „Lastesel“ und müsse rund 65% der gesamten Steuern und Sozialabgaben liefern. Die Faktoren Umweltverberbrauch und Kapitaleinsatz würden hingegen steuerlich bevorzugt. Auch bei der privaten Einkommensteuer werde die Arbeit bis zu 46% besteuert, während Kapitalerträge pauschal bei Superreichen wie bei Kleinsparern jenseits des Freibetrages mit lediglich 25% besteuert werden. Suttner bedauerte, dass das versprochene Klimageld nicht eingeführt wurde. Es hätte zu einer gerechten Umverteilung beigetragen.Es sei nicht nachvollziehbar, warum Arbeit mit  65% Steuern belastet wird, Kapitalerträge aber nur mit 25%. Suttner bedauerte, dass das versprochene Klimageld nicht eingeführt wurde. Es hätte zu einer gerechten Umverteilung beigetragen.

Bernhard Suttner erhielt lang anhaltenden Applaus. Die Zeitung berichtete ausführlich. Wir haben uns sehr gefreut, ihn bei uns in Pfaffenhofen zu Gast zu haben. Er versteht es, ausgewogen zu bleiben auch bei emotionalen Themen. Ein lohnender Abend!

Bernhard Suttner beim Vortrag

Mit Herzblut, aber ausgewogen und feinfühlig: Bernhard Suttner beim Vortrag

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